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Leben eines Straßenhundes

Ein Straßenhund führt kein glückliches, freies Leben. Jeder Tag ist ein harter Überlebenskampf mit der Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Sicherheit. 

Wir möchten euch hier einen kleinen Einblick in das Leben eines bosnischen Straßenhundes geben. Unser Ziel ist es, dass unsere Arbeit, unsere Motivation und auch die Hunde besser verstanden werden können. 

( Die Bilder und Videos können ohne Bedenken angeschaut werden. Wir haben bewusst auf schlimme Bilder und Videos verzichtet )

Mit Klick auf das große Bild kommt ihr in die Seitenansicht. 

Woher kommen die Straßenhunde überhaupt?

Viele Hunde wurden einfach ausgesetzt. Oftmals haben sie "ausgedient" und werden nicht mehr geliebt. Teilweise ist es aber auch die finanzielle Not, die die Menschen dazu bringt oder ein Jagdhund gerät auf Abwegen. Das Ende ist immer die Straße und hier beginnt dann der traurige Weg eines Straßenhundes.

Da bei den Tieren genetisch bedingt, die Fortpflanzung sehr wichtig ist, vermehren sich die Hunde. Da die Hunde vom Menschen domestiziert wurden, unterscheiden sie sich vom Wolf dadurch, dass die Hunde ganzjährig Welpen bekommen, da sie normalerweise in der Obhut der Menschen sind. Im Winter bedeutet das den sicheren Tod der Welpen auf der Straße.

Die wenigsten von ihnen sind kastriert ( die Kastrationskosten sind für die Einheimischen sehr hoch und es wird oftmals auch als nicht wichtig erachtet )

Somit werden es über die Jahre immer mehr und mehr. Obwohl aus einem Wurf Welpen in der Regel 80% sterben ( sie sterben oft an der Welpenseuche, an Würmern oder an Verletzungen ), sind es immer noch genügend, die sich weiter vermehren. 

Somit werden in der Stadt Kladusa ca. 4000 Straßenhunde geschätzt.

Impressionen aus Bosnien

Wo findet man die Hunde?

Die Hunde leben meist etwas außerhalb des Stadtzentrums ( aber auch hier sieht man vereinzelt die Hunde, die unter Treppen, in Verschlägen oder an den Mülltonnen des Supermarktes hausen, einige halten sich an der Schule auf und betteln um Futter )

Die meisten Leute haben Angst vor den Hunden und wollen sie nicht in der Nähe. Außerdem ist es in der Stadt sehr gefährlich, da die Straßen stark befahren sind.

Wir haben unsere Futterstellen* deswegen in ruhigen Gegenden angelegt, in denen die Hunde mehr für sich sein können und es etwas sicherer ist. 

* Was ist eine Futterstelle?

Wir haben die Futterstellen bewusst außerhalb des Zentrums angelegt. Diese dienen den Hunden als Sammelpunkt, an denen sie regelmäßig Futter erhalten. Es sind geschützte Orte an denen auch wenig Menschen unterwegs sind und die oftmals alte Ruinen oder ähnliches als Unterschlupf bieten.

Das Futter kaufen wir zum Teil vor Ort mit den Geldern aus Spenden oder fahren das in Deutschland gespendete Futter nach Bosnien. Vor Ort bringen es dann unsere Helfer zu den Hunden. 

Auch viele Einheimische wollen den Hunden helfen und bringen ihre Essensreste raus. Einige Bauernhöfe legen ihre Tierkadaver bereit für die Hunde. 

Ohne diese Unterstützung von allen Seiten würde einigen Hunden der Hungertod drohen. Trotz all der Hilfe müssen aber immer noch viele Hunde im Müll nach Fressen suchen. 

Wie helfen wir noch?

Mit eine der wichtigsten Aufgaben vor Ort sind die Kastrationen. Denn nur so schaffen wir es, dass es nicht immer noch mehr Hunde geben wird. Wir kastrieren die Straßenhunde und bieten aber auch den Einheimischen an, ihre Hunde günstig oder zum Teil kostenlos kastrieren zu lassen.

Auch die medizinische Versorgung der Hunde ist eine große Aufgabe. Immer wieder ereilen uns Hilferufe aus Bosnien. Verletzte oder kranke Hunde werden gefunden und müssen versorgt werden. Durch unsere lieben Helfer und unsere beiden Tierärzte vor Ort konnten schon viele Hunde gerettet werden. Auch wenn manchmal die Rettung nur noch eine Erlösung des Leides sein kann. Auch das gehört zum Tierschutz dazu.

Präventionsmaßnahmen wie Spot On`s gegen Zecken

Wir schauen, dass die Unterschlupfmöglichkeiten gereinigt werden, damit kein Müll ( an dem sie sich verletzen oder vergiften können ) herumliegt. Oftmals legen wir auch Decken oder Handtücher hin, damit sich die Hunde etwas einkuscheln können ( im Winter wird es sehr kalt mit viel Schnee )

Aufnahme der Hunde in unsere Pflegestelle vor Ort und enge Zusammenarbeit mit dem Shelter ( städtisches Tierheim ).

Aufklärung der Menschen vor Ort